„Da geht einem das Herz auf“ – Ein Plädoyer für den Pflegeberuf

TVNiederbayern zu Gast im Caritas Altenheim St.Vinzenz in Wallersdorf
Moderator Georg Hausmann im Gespräch mit der Einrichtungsleitung Sieglinde Schröck (1.v.re.) und der Pflegedienstleitung Gabriele Ströbl (Mitte).

Der Pflegeberuf ist einseitig, anspruchslos und ohne Karrieremöglichkeiten – so die weit verbreiteten Klischees. Doch was verbirgt sich wirklich hinter dem Berufsbild der Pflegekraft? Auf der Suche nach Antworten besuchte NiederbayernTV mit seinem Format „Gott und die Welt“ das Caritas Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz in Wallersdorf.

 

„Die Arbeit in der Pflege ist unglaublich vielseitig“, erzählt Einrichtungsleitung Sieglinde Schröck Moderator Georg Hausmann. Seit 15 Jahren leitet die 55-Jährige das Caritas Alten- und Pflegeheim in Wallersdorf. Schröck lebt und liebt ihren Beruf. „In der Pflege geht es darum, Beziehungen aufzubauen, Gespräche zu führen und auch mal Lebensgeschichten zu lauschen“, betont sie. „Man kann in diesem Beruf so viel lernen, die Arbeit erfüllt einen.“

 

„Die Pflegebranche hat sich in den letzten Jahren stark professionalisiert“, sagt Silvia Haseneder, Ausbildungsreferentin der Caritas Wohnen Pflege gGmbH. Pflegekräfte übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, die ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz, Empathie und Verantwortung erfordern. „Pflegefachkräfte haben die Möglichkeit, sich in verschiedenen Fachgebieten zu spezialisieren, etwa in der Intensivpflege oder in der psychiatrischen Pflege. Auch akademische Weiterbildungen wie Pflegemanagement sind möglich.“

 

Der Beruf muss einem aber liegen. Es geht um Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft zuzuhören. „Der Pflegeberuf ist eine Berufung – man muss mit dem Herzen dabei sein“, betont Pflegedienstleitung Gabriele Ströbl, die selbst mit 34 Jahren als Quereinsteigerin in der Pflege gelandet ist. „Pflege ist herausfordernd– aber voller bereichernder Momente, in denen einem das Herz aufgeht“, fügt sie hinzu.

 

In einer immer älter werdenden Gesellschaft wird das Thema Pflege immer drängender und wichtiger. Doch Fachkräfte sind vielerorts schwer zu finden „Auch wir haben Probleme, Fachkräfte zu bekommen“, sagt Schröck. „Oft wird in den Medien das Bild vermittelt, dass Pflege nur ‚Hintern abputzen‘ ist, aber dieses Bild wird der Realität des Pflegeberufes in keiner Weise gerecht und verkennt die Komplexität der Pflegearbeit“, so die Einrichtungsleitung.

 

Pflegekräfte sind oft die ersten und letzten Ansprechpartner für Bewohner und Angehörige. Gerade in belastenden Situationen wie am Lebensende ist ihre emotionale Unterstützung unverzichtbar. „Den Menschen ist bewusst, dass der Schritt ins Altenheim ihre letzte große Veränderung sein wird“, betont Schröck. „Wir wollen den Bewohnerinnen und Bewohnern das Gefühl geben, zu Hause zu sein.“

 

Speziell im Altenheim wird das familiäre Miteinander groß geschrieben – auch in Bezug auf das Personal. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen alle gerne zur Arbeit,“ sagt Schröck. „Wir sind alle eine große Familie – und wir haben ein ‚Wir‘. Wer das sucht, ist bei uns genau richtig.“

 

„Da geht einem das Herz auf“ – Ein Plädoyer für den Pflegeberuf

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Moderator Georg Hausmann im Gespräch mit der Einrichtungsleitung Sieglinde Schröck (1.v.re.) und der Pflegedienstleitung Gabriele Ströbl (Mitte).