Sophia Schreffl machte nach der Realschule ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft. Aktuell bildet sie sich zur Pflegedienstleiterin weiter. (Foto: Janes/Caritas Regensburg)
Demnächst endet für 750.000 Jugendliche in Deutschland die Schulzeit. Und jetzt? Sophia Schreffl entschied sich nach der Realschule für eine Ausbildung in der Pflege. Und macht seither Karriere.
Etwa 750.000 Jugendliche in Deutschland beenden in diesem Sommer ihre Schulzeit. Die einen büffeln noch für ihre letzten Prüfungen, die anderen haben sie bereits hinter sich, allen gemeinsam ist: Ab Herbst steht Neues an. Als Sophia Schreffl (22) einst an diesem Wendepunkt in ihrem Leben stand − die Realschule abgeschlossen, die Mittlere Reife in der Tasche − entschied sie sich für eine Ausbildung in der Pflege.
Sie war 15 Jahre jung, als sie im Caritas Alten- und Pflegeheim St. Martin in Neustadt an der Waldnaab ihre Ausbildung zur Altenpflegerin begann. Ihre Mutter arbeitete als Köchin in einem Altenheim, ihre Schwester lernte den Beruf der Krankenpflegerin, die beiden dienten ihr als Vorbild. Zudem entdeckte sie, als sie noch in der Schulzeit ehrenamtlich Besuchsdienst im Altenheim machte, dass sie einen guten Draht zu älteren Menschen hatte. Sie sei empathisch, stand im Zeugnis.
Heute würde sie ihre Berufswahl jederzeit wieder so treffen. Was sie tut, erfüllt sie. Schreffl: „Es geht darum, die wichtigste Station im Leben, die letzte, würdevoll zu gestalten.“ Sie bringt Neugier mit für das, was sie täglich umgibt. „Wer das Alter versteht, versteht das Leben.“ Sie lernte mit Krankheit, Altern und ja, auch dem Tod, umzugehen. „Irgendwann müssen wir alle diese Erde verlassen. Ich wachse an den Aufgaben, die sich mir stellen“, sagt sie. Durch die tägliche Nähe zu Alter und Tod näherte sie sich etwas anderem an: dem Leben.
In diesem will sie beruflich einiges erreichen. Denn in den zurückliegenden sieben Jahren hat sie eine beachtliche Karriere hingelegt: Nach der Ausbildung bildetet sie sich fort zur Praxisanleiterin, sprich, sie leitete direkt die nächsten Auszubildenden an. Danach spezialisierte sie sich auf die Pflege von Menschen mit Demenz und bildete sich zur Gerontofachkraft fort. Aktuell strebt sie die nächste Führungsebene an und steckt mitten in der zweijährigen Weiterbildung zur Pflegedienstleiterin. Dann wird sie verantwortlich sein, dass nicht nur ihr, sondern einem gesamten Team gute Pflege gelingt.
Zusatzinfo: Eine Ausbildung, drei Berufe
Im Jahr 2020 wurde die Pflegeausbildung reformiert und vereint seither drei Berufsbilder in einer Ausbildung: die Kranken-, die Kinderkranken- und die Altenpflege. Den Absolventen eröffnen sich mit der generalistischen Pflegeausbildung mehr Möglichkeiten und mehr Flexibilität. Die Pflege ist ein Beruf mit Zukunft. In einer alternden Gesellschaft steigt der Bedarf an Pflegekräften. Wer Interesse an einer Pflegeausbildung bei der Caritas in Ostbayern hat, wendet sich per E-Mail an die Ausbildungsreferentin der Caritas für die Diözese Regensburg, Silvia Haseneder: s.haseneder@caritas-wohnenundpflege.de.