Ein Mann, der viele Wege gegangen ist: Frank Borkenhagen war einst erfolgreicher Unternehmer und arbeitet heute als Hausmeister im Caritas Altenheim Vilsbiburg. Sein ungewöhnlicher Werdegang und seine neue Berufung.
Im Caritas Altenheim Geschwister-Lechner-Haus in Vilsbiburg hämmert und rumpelt es. Der Grund: Frank Borkenhagen, der neue Hausmeister. Der gebürtige Berliner hat viele berufliche Wege eingeschlagen. Wegen der Liebe kam er nach Bayern – und gehört seit November 2024 zum Team des Pflegeheims.
Borkenhagen begann seine Karriere als Schlossermeister in München und machte sich schnell einen Namen. Er arbeitete an renommierten Designobjekten aus Edelstahl, darunter Lafayette in Berlin. Dann der Wechsel in den Vertrieb. In dieser Tätigkeit verkaufte er weltweit Baumaschinen und bereiste Kontinente wie Amerika, Afrika und Asien.
Sein Unternehmergeist führte zur Gründung der „Traumfabrik“, einer Marke für Luxusreisen, Spirituosen, Lifestyle und Zigarren. Diese Zeit beschreibt er als Phase des Genusses und der Leidenschaft für Mode und Luxus: „Ich war weltweit im Vertrieb unterwegs. Viel gesehen, viel gelebt. Doch jetzt war es Zeit für etwas Neues.“
Mit 57 Jahren entschied er sich für einen neuen beruflichen Weg, bei dem der soziale Aspekt im Vordergrund stehen sollte. Im Caritas Altenheim Vilsbiburg fand er, was er suchte. Hier kümmert er sich um alles: von der Zimmereinrichtung über die Reparatur von Weihwasserspendern bis zur Auswahl von Heizungen. Er erfreut sich an der abwechslungsreichen Tätigkeit – und den Kontakt zu den 53 Bewohnerinnen und Bewohner, die seine Arbeit sehr schätzen.
Borkenhagen möchte älteren Menschen mehr Wertschätzung und Lebensqualität bieten: „Es ist traurig, dass ältere Menschen oft nicht den Lebensstandard genießen können, den sie verdienen.“ Mit seinem Engagement im Altenheim will er einen Beitrag leisten, der ihm und anderen zugutekommt. Getreu seinem Motto: „Tue etwas, das nicht nur dir, sondern auch anderen guttut“.
In seiner Freizeit widmet sich Borkenhagen weiterhin seiner Leidenschaft für Zigarren. Für ihn sind sie eine bewusste Pause von seinem aktiven Alltag: „Zigarren bedeuten für mich, mich hinzusetzen, herunterzufahren und zu genießen. Heute geht alles so schnell – fast niemand nimmt sich mehr die Zeit für bewusste Momente.“ Nach einem erfolgreichen Arbeitstag heißt es dann mit Zigarre in der Hand: entspannen, zurücklehnen und genießen.