Regensburg – An der schlichten, mit gepflegtem Grün überwachsenen Steinmauer in der Ostengasse 27 weist nur ein einfaches Schild auf eine Bildungsstätte hin, die mit einem umfangreichen und vielschichtigen Angebot echte Breitenwirkung entfaltet. Die Katholische Akademie für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen e.V. unterstützt Fach- und Führungskräfte aus Krankenhäusern, Einrichtungen der stationären, teilstationären und ambulanten Pflege sowie aus Hospizen und weiteren sozialen Einrichtungen dabei, ihre Aufgaben verantwortlich, professionell, werteorientiert und mit Freude wahrzunehmen. In einfachen Zahlen heißt das: 2023 konnten 3.591 Teilnehmer- und Dozentenübernachtungen sowie weitere 5.909 Gästeübernachtungen verbucht werden. Was die Katholische Akademie Tag für Tag leistet, präsentierte die Akademieleiterin Agnes Bachmann zusammen mit ihrem Team beim Neujahrsempfang. Das Ende der Feierstunde markierte eine Stabübergabe vom bisherigen Vorstandsvorsitzenden Prälat Bernhard Piendl auf Dr. Andreas Magg.
Für Prälat Bernhard Piendl war es in mehrerlei Hinsicht eine besondere Veranstaltung. In seinen zwölf Jahren als Landes-Caritasdirektor war er auch Vorstandsvorsitzender der Akademie. Seit 1. Februar ist diese Aufgabe für Piendl, der am Sonntag seinen 70. Geburtstag feiern durfte, Teil seiner beruflich erfolgreichen Lebensgeschichte. „Im kommenden Jahr feiert unsere Akademie ihr 50-jähriges Bestehen“, bedankte sich Caritas-Diözesandirektor Michael Weißmann in seiner Laudatio für Piendl, „nahezu die Hälfte dieser Zeit hast Du an verantwortlicher Stelle die Geschicke der Akademie mitgestaltet und gelenkt.“ Piendl übergibt also ein gut bestelltes Haus an seinen Nachfolger Dr. Andreas Magg, der bislang Caritas-Diözesandirektor in Augsburg war und formuliert seine Erwartung für die Zukunft der Einrichtung: „Ich wünsche der Akademie, dass sie weiterhin gute Ideen entwickelt, denn das Thema Pflege und das Thema Gesundheitsweisen ist eines der wichtigsten in unserer Gesellschaft.“ Als Dank erhielt ein Piendl ein Foto des Kreuzes in der Hauskapelle, deren Sanierung er als „Herzensprojekt“ betrieben hatte.
„Wir sind eine kleine, aber feine Akademie, die bis nach Berlin für ihre Arbeit bekannt ist und somit ein guter Werbeträger für Regensburg“, so Piendl in seiner Ansprache. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer nahm diesen Gedanken auf: „Wie sehr wir diese Menschen brauchen, die uns täglich pflegen, spiegelt sich nicht in den Arbeitsbedingungen wider“, so die Oberbürgermeisterin. „Die Aufgaben kann man nicht auf dem Schreibtisch liegen lassen. Ich bin dankbar, dass es die Akademie gibt.“
„Wir brauchen das Hineinwirken in die Gesellschaft, den Schulterschluss mit der Politik“, nahm Akademieleiterin Agnes Bachmann bei der Vorstellung des Hauses das Bild der ineinandergreifenden Zahnräder auf. Die Katholische Akademie steht auf den drei Säulen Bildung, Organisationsberatung sowie auf dem Tagungs-und Gästehaus. Grundlage war und ist die Säule Bildung, die auch in der Zukunft einen hohen Stellenwert in den Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Altenhilfe einnehmen wird. Die später hinzu gekommene Organisationsberatung unterliegt einem hohen Wachstumspotenzial, da die stringente Verzahnung von Organisations- und Personalentwicklung vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Personalmangels zunehmend mehr an Bedeutung gewinnt. Das Tagungs- und Gästehaus als Ort des Austausches und der Begegnung benötigt ein Ambiente, in dem Erwachsenen gerechtes Lernen möglich ist. Das Gästehaus der Akademie, das auch Gästen, die nicht am Bildungsangebot teilnehmen, offensteht, „ist ein Ort psychologischer Sicherheit“, so Bachmann. Eine Seminar-Teilnehmerin habe das einmal trefflich formuliert: „Hier ist ein guter Geist.“